Freitag, 29. Juli 2011

Zwei Gesichter Dohas

Heute wurde ich von Deen (meinem Lieblingstaxifahrer aus Sri Lanka) zum Souk Waqif gebracht, das Zentrum sozialer Aktivitäten des ganzen Landes.




Viele der Gebäude sind nicht mal 7 Jahre alt, jedoch nach traditioneller Bauweise gebaut und den Markt an sich gibt es auch seit Jahrhunderten. Neben relativ vielen Touristen laufen aber hier auch Einheimische rum, was die ganze Sache wieder authentisch macht - vor allem weil man deswegen zum Qatar-Schals und Kamel-Schlüsselanhänger auch echte Kamelgeschirre und Meterware Bling Bling Seidenstoffe sowie Kopftücher (Stufe 1 habe ich heute erreicht) kaufen kann. Oder auch bunt gefärbte (lebende) Kücken, Fische in Weingläsern, Papageien, halbtote Schildkröten und schon recht grob behandelte Catsan Katzenbabies.





Eine Personengruppe, die in den Souks unterwegs ist, habe ich noch unterschlagen. Alte Männer mit Schubkarren. Was genau deren Aufgabe ist konnte ich nicht rausfinden, aber es gibt recht viele davon. Manchmal karren sie Sachen durch die Gegend, meistens sitzen sie aber einfach in ihren extra sehr gemütlich ausgepolsterten Schubkarren und chillen.

Natürlich gibt es auch alle vorstellbaren Gewürze, man muss jedoch ein wenig aufpassen, da die natürlich nicht nur einfach dem Geschmack dienen. So gib
 es zum Beispiel verschiedene Gewürze, je nachdem ob dein Kind ein Y-Chromosom haben soll oder nicht. Mischung führt vermutlich zu Z-Chromosomen.

Den Rest des Abends verbrachte ich in einem netten Restaurant mit Kamel Kofta, Tee und der besten Shisha meines Lebens.


Das zweite Gesicht ist die Downtown der Stadt. An einen meiner ersten Tage hier lief ich von meinem Büro zum City Center. Der Weg dauerte ca. 40 Minuten direkt durch Downtown. In den ersten 30 Minuten traf ich nicht mehr als 10 Leute (Bauarbeiter) und lernte die afaik einzige Fußgängerampel im Zentrum kennen. Man fährt hier mit seinem Auto auch den kürzesten Weg, wohl auch weil ein Liter Super hier nur umgerechnet 20 Cent kosten. Ein paar hübsche Wolkenkratzer gibt es aber.




Das letztere wäre btw mein Bürogebäude wenn ich ein paar Monate später gekommen wäre, da das QCRI darein umzieht.

Das City Center ist mit übertriebenen 300.000 m2 die größte Mall Dohas mit einem eigenen Rummel und Eisbahn in der Mitte.



Als das City Center 2001 gebaut wurde hat sich jeder hier gefragt wieviele Shishaköpfe man rauchen und wieviele Kamele man reiten muss um auf die Idee zu kommen so ein riesiges Ding mitten ins Nirgendwo zu bauen. Mittlerweile sieht die gegenüberliegende Straßenseite so aus:



So sehen Post Offices in Qatar aus:

Und noch ein paar Bilder von der Al Corniche und Doha bei Nacht.



Sicher gibt es noch mindestens ein drittes Gesicht - das zeigt es wahrscheinlich in den Gegenden, wo die Arbeiter aus Pakistan etc. leben - dazu aber ein anders mal mehr.

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